Stadt, Land, Welt

DORTMUND
Von Martin van der Pütten, Leiter des Büros für Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund.

Deutschland hat über 2000 Städte, sie sind Orte der internationalen Vielfalt. In einer Großstadt wie Dortmund leben Menschen aus 178 Nationen. Städte entwickeln sich dynamisch, sie sind gezwungen, die zentralen Probleme unserer Zeit zu lösen – und das möglichst schnell. Bei allen Unterschieden in Sachen Wirtschaft, Geografie oder soziale Situation haben Städte weltweit ähnliche Probleme. Klimawandel, Corona-Pandemie, der Zugang zu Bildung, Integration, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit: All das sind zugleich lokale wie auch grenzüberschreitende Herausforderungen. Da Städte daneben auch ganz unmittelbar von außen und sicherheitspolitischen Herausforderungen betroffen sind, werden sie nicht umhin kommen, die internationale Zusammenarbeit noch stärker in den Fokus ihrer Arbeit zu stellen. 

Wenn von Städtediplomatie („Urban Diplomacy“) die Rede ist, dann konzentriert sich die Diskussion häufig auf das Thema Städtepartnerschaften. Begründet im Gedanken der Völkerverständigung, der Freundschaft und des Austauschs, sind diese Partnerschaften Grundlage für vernetztes Handeln und Stabilität. Unter Einbeziehung einer engagierten Zivilgesellschaft sind sie im internationalen Austausch der Städte nicht mehr wegzudenken. Doch ist eine bloße Weiterentwicklung dieser Städtepartnerschaften geeignet, kommunale Außenbeziehungen auf eine andere Ebene zu führen?