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Deutsch-Italienischer Städtepartnerschaftspreis II
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und sein italienischer Amtskollege Staatspräsident Sergio Mattarella haben am 20. September 2023 zum zweiten Mal den „Preis der Präsidenten für deutsch-italienische kommunale Zusammenarbeit“ von insgesamt 200.000 Euro verliehen.
Ausgezeichnet wurden fünf Kooperationsprojekte der folgenden kommunalen Partnerschaften: Breitnau – Oliveri; Darmstadt – Brescia; Eltville am Rhein – Passignano sul Trasimeno; Kahla – Castelnovo ne’ Monti und Schwäbisch Gmünd – Faenza.
In Ihren Projekten, befassen sich die Preisträgerkommunen mit den Themen der zivilgesellschaftlichen Beteiligung, Europäische Integration, Engagement der Jugendlichen, nachhaltige Stadtentwicklung und Digitalisierung sowie Förderung des Friedens. Die Projektmaßnahmen deutscher Kommunen sind vom Auswärtigen Amt und die der italienischen Kommunen vom italienischen Außenministerium paritätisch finanziert.
Nachstehend erfahren Sie mehr über die einzelnen Projekte:
Breitnau und Oliveri
Das Projekt „Gegenseitige Solidaritätsbildung – Breitnau und Oliveri“ soll zur Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden beitragen, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der Europäischen Integration und der Nachhaltigkeit sowie des bürgerschaftlichen Engagements vor allem der jungen Menschen unter 30 Jahren. Die Gemeinden Breitnau und Oliveri unterhalten seit Oktober 2012 eine Partnerschaft, um das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft zu fördern. Im Rahmen des Projekts soll eine Grünfläche mit Identitätselementen der Partnergemeinde gestaltet werden.
Darmstadt und Brescia
Das Projekt „Jugendaustausch zwischen Darmstadt und Brescia – für eine vielfältige, inklusive, nachhaltige und zukunftsorientierte europäische Gesellschaft“ zielt darauf ab, die transnationale Kommunikation zu verbessern und Strategien zu finden, um die gemeinsamen Herausforderungen des Unbehagens und der Marginalisierung von Jugendlichen zu lösen. Im Rahmen des Projekts haben zwei Begegnungen – eine in Darmstadt und eine in Brescia – mit verschiedenen Gruppenaktivitäten und Workshops stattgefunden. Die Hauptzielgruppe sind Jugendliche aus Darmstadt und Brescia unter 30 Jahren. Die Hauptthemen des Projekts sind Europäische Integration und interkultureller Dialog, Behinderung und Inklusion, Engagement der Jugend und aktive Bürgerschaft sowie Nachhaltigkeit (Agenda 2030).
Eltville am Rhein und Passignano sul Trasimeno
Das Projekt „Wir stärken Europa – Bürgerbegegnung Eltville – Passignano 2024“ zielt besonders darauf ab, die Schulen und die Jugendräte einzubeziehen, um die jüngsten Bürgerinnen und Bürger (unter 30) zu befähigen. Das Projekt gibt ihnen die Möglichkeit, sich zu treffen, zu diskutieren und ihr Engagement im Entscheidungsprozess der Stadtverwaltungen zu fördern. Das Hauptziel des Projektes ist es, ein Austausch zwischen Eltville und Passignano zu vertiefen um Lösungen und Ideen für die nachhaltige Entwicklung, die Stärkung und Weiterentwicklung der Städtegemeinschaften vorzustellen, zu lernen, zu diskutieren und zu vergleichen.
Kahla und Castelnovo ne`Monti
Die Städte Kahla und Castelnovo ne` Monti unterhalten seit dem 1. Oktober 2021 eine Städtepartnerschaft, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und sich um ein friedliches Zusammenleben zu bemühen. Das Projekt „Kahla und Castelnovo ne` Monti. Junge Protagonisten des Bandes, das uns eint“ zielt darauf ab, die aktive Beteiligung der lokalen Gemeinschaft und insbesondere der jungen Menschen an dieser Partnerschaft zu erhöhen. Außerdem fördert das Projekt die Festigung von einer Beziehung zwischen Kahla und Castelnovo ne‘ Monti, die ausgehend von historischen Ereignissen wie Deportation und den Arbeitslagern während der Nazizeit, auf Freundschaft, der Verbreitung von gegenseitigem Respekt und Vertrauen beruht.
Schwäbisch Gmünd und Faenza
Die Städte Schwäbisch Gmünd und Faenza unterhalten seit 2001 eine Städtepartnerschaft, um das gegenseitige Verständnis und den Austausch zu fördern, insbesondere in den Bereichen europäischer Zusammenhalt, Kultur, Kunst und Schulaustausch. Das Projekt „Ein Tag im Europäischen Parlament – Schwäbisch Gmünd und Faenza“ zielt darauf ab, einen Weg der Reflexion und Bildung über die europäischen Werte zu schaffen. Die Schwerpunkte des Projekts liegen auf: eine gezielte und spezifische Kommunikation über das Wissen über europäische Werte, die sich vor allem an die jungen Generationen richtet; die Förderung des Wissens über die EU-Institutionen sowie über konkrete Rechte und Möglichkeiten; die Sensibilisierung für die EU-Ziele für nachhaltige Entwicklung, auch im Rahmen der Agenda 2030 und der gemeinsamen Ziele innerhalb der Partnerstädte. Mehr Informationen finden Sie hier.
Deutsch-Italienischer Städtepartnerschaftspreis I
Am 17. September 2020 haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und sein italienischer Amtskollege Sergio Mattarella erstmalig einen Preis für kommunale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien angekündigt. Der Preis, der im Folgejahr erstmalig ausgelobt wurde, unterstreicht die Bedeutung von Städtepartnerschaften für Begegnungen und den gemeinsamen Austausch. Ziel des Preises ist es, das deutsch-italienische Engagement auf kommunaler Ebene sichtbar zu machen und durch konkrete Projekte zu stärken. Dabei wurden nur gemeinsam von deutschen und italienischen Kommunen eingereichte Bewerbungen berücksichtigt.
Der Preis wurde in vier thematischen Kategorien vergeben: Kultur, Jugend und bürgerschaftliches Engagement, Innovation sowie sozialer Zusammenhalt. Die Projektmaßnahmen deutscher Kommunen werden vom Auswärtigen Amt und die italienischer Kommunen vom italienischen Außenministerium finanziert. Ziel ist es, das grenzüberschreitende kommunale und bürgerschaftliche Engagement zugunsten des Gemeinwohls sowie die friedliche Zusammenarbeit zwischen beiden Völkern zu fördern und so insbesondere zu den Zielen 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden), 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) und 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele) der Agenda 2030 beizutragen.
Die folgenden 5 Städtepartnerschaften gewannen den Wettbewerb im Rahmen der ersten Auflage des Preises für deutsch-italienische Städtepartnerschaften mit ihren jeweiligen Projekten.
Ludwigsburg und Bergamo
Das Projekt „Jugend-Bürgerrat Post-Corona“ ermöglicht den deutsch-italienischen Austausch durch die Einbeziehung von Jugendlichen zwischen 15 und 30 Jahren und soll die lokale Demokratie durch strukturierte Beteiligungsprozesse stärken. Die Städte Ludwigsburg und Bergamo sowie der Landkreis Ludwigsburg und die Provinz Bergamo haben im September 2020 eine partnerschaftliche Vereinbarung geschlossen, um die Ziele der Kooperation im Sinne des europäischen Gedankens zu fördern.
Steinhagen und Fivizzano
Ziel des Projekts “Freundschaft im gleichen Geist vereint” war es, die Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden im Hinblick auf die europäische Integration zu stärken. Die Gemeinden Steinhagen und Fivizzano pflegen seit September 1988 eine Städtepartnerschaft, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und sich um ein friedliches Zusammenleben zu bemühen.
Hamm und Bari
Das Projekt #URBANEVISIONEN bietet Schülerinnen und Schülern der Städte Hamm und Bari ein gemeinsames Forum für Forschung, Diskussion und partizipative Gestaltung. Ziel ist es, eine Möglichkeit zur aktiven Auseinandersetzung mit den Themen Stadterneuerung, historische Stadträume und Kultur zu schaffen. Die Städte Hamm und Bari pflegen bereits eine intensive Zusammenarbeit im Bereich der Bildung und Ausbildung. Seit Mai 2021 haben beide Gemeinden ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet, das den Aufbau partnerschaftlicher Beziehungen und den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Gesellschaft und Bildung zum Ziel hat.
Große Kreisstadt Giengen an der Brenz und San Michele di Ganzaria
Das Projekt „Kommunal- und europapolitischer Jugendaustausch“ hat den deutsch-italienischen Jugendaustausch zum Thema digitales und umwelterhaltendes Europa gefördert, um der Gefahr der sozialen Ausgrenzung von Jugendlichen insbesondere aus ländlichen Gebieten entgegenzuwirken. Die Große Kreisstadt Giengen an der Brenz und die Gemeinde
San Michele di Ganzaria haben im November 2018 eine Partnerschaftsvereinbarung zur Förderung der Zusammenarbeit und eines weiteren Ausbaus des wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs unterzeichnet.
Markt Höchberg und Bastia Umbria
Der deutsch-italienische Austausch zwischen Familien mit autistischen Kindern wird durch das Projekt „Begegnungen von Familien mit autistischen Kindern“ ermöglicht, das Markt Höchberg und die Stadt Bastia Umbria ins Leben gerufen haben. In seinem Rahmen sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten sowie die Erfahrungen im Umgang mit Behinderungen analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten gefunden werden. Beide Orte pflegen eine mehrjährige Partnerschaft, die bereits im März 1990 unterzeichnet wurde. Aktuelles Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien zu intensivieren, um die Sicherheit und Nachhaltigkeit der Zukunft Europas zu gewährleisten. Link zum Mitteilungsblatt