Rostock - Raleigh

Urban

Diplomacy

Exchange

Rostock- Raleigh

Beitrag von Ivana Stijelja, Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Vom 23. bis 28. Juni 2025 besuchte eine Rostocker Delegation, bestehend aus Dr. Carolin Hannert (Stadtteilmanagerin), Ivana Stijelja (Leiterin Internationales) und Hedy Keller (Jugendvertreterin), im Rahmen des „Urban Diplomacy Exchange Projekts“, die Partnerstadt Raleigh, North Carolina.

Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit mit dem „Raleigh Sister Cities“ Verein, als bewusste Kombination von Treffen mit Fachleuten, Besuchen von Institutionen, Stadtbesichtigungen sowie kulturellen und sozialen Veranstaltungen konzipiert, um die gemeinsamen Prioritäten in Bezug auf die drei wichtigsten Ziele für nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“: SDGs) zu unterstützen: Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11), die Beteiligung der Jugend am staatsbürgerlichen Leben (SDG 16) und die Stärkung globaler Städtepartnerschaften (SDG 17).

Photo: Ivana Stijelja, City of Rostock (City Museum, City Council, Public participation, Downtown)

Erwartete Ergebnisse

  • Präsentation praktischer Modelle für die Integration von Immigranten und die nachhaltige Entwicklung von Stadtvierteln
  • Vorstellung effektiver Strategien zur Jugendbeteiligung
  • Stärkung der Partnerschaft zwischen Rostock und Raleigh durch anhaltenden Dialog, gegenseitigem Lernen und Kulturdiplomatie.


Fachaustauschprogramm

Unser Programm begann im Stadtmuseum, um einen Einblick in die Geschichte und von den Menschen von Raleigh zu bekommen, und wurde im Rathaus fortgesetzt. Dort trafen wir uns mit Mitgliedern des Stadtrats und ihren Mitarbeitenden, um über Städtediplomatie, Jugendengagement und Prioritäten der Nachbarschaftsentwicklung zu diskutieren. Wir nahmen zudem an einem öffentlichen Beteiligungsprozess teil, bei dem über die Zukunft einer Hauptstraße in Raleigh diskutiert wurde. 

Am Nachmittag besuchten wir das „Peach Road Cultural Center“, wo wir uns mit der Integration von Immigranten und kultursensiblen Nachbarschaftsprogrammen befassten und unser gegenseitiges Interesse an einer Zusammenarbeit bekundeten. Ein intensiverer Austausch mit dem „Peach Road Cultural Center“ könnte unseren Gemeindezentren in Schmarl und Groß Klein helfen, interkulturelle Programme zu entwickeln und herauszufinden, welche Programmelemente besonders effektiv sind. Ein Besuch in Rostock könnte unseren Kollegen in Raleigh helfen, dringend benötigte gemeinsame Sozialräume in ihren Vierteln am Stadtrand zu entwickeln und die städtische Disparität zu überwinden. 

Photo: Ivana Stijelja, City of Rostock (Peach Road Cultural Center)
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Photo: Cody Charland, Raleigh (Walnut Creek Wetlands, YMCA)

Jugendliches Engagement und Nachhaltigkeit standen im Mittelpunkt des nächsten Tages. Ivana Stijelja und Carolin Hannert trafen sich mit dem „Office of Global Engagement“ der „North Carolina State University“, um über internationale Partnerschaften und eine Fortsetzung des Projekts Transatlantische Klimabrücke zu sprechen, während Hedy Keller sich mit dem Programm „Youth and Government“ des YMCA („Young Men’s Christian Association“: Christlicher Verein Junger Menschen/CVJM) auseinandersetzte. Es war ein sehr informatives und bereicherndes Treffen und Hedy Keller ist sehr daran interessiert, eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen dem YMCA, dem Rostocker Kinder- und Jugendbeirat und dem MV Beteiligungsnetzwerk zu entwickeln. Am Nachmittag besichtigten wir das „Walnut Creek Wetlands Center“, um lokale Ansätze für grüne Infrastruktur und kommunale Resilienz zu begutachten. 

Photo: Ivana Stijelja, (Raleigh Founded, Innovation and Sustainability Forum)

Am Donnerstag trafen wir uns mit der Bürgermeisterin von Raleigh, Janet Cowell, und der Stadtmanagerin Marchell Adams-David, um mehr über die Führungsmodelle, die Herausforderungen und die Entwicklungsziele der Stadt zu erfahren. Es scheint, dass bezahlbarer Wohnraum und die Entwicklung integrativer Nachbarschaften sowohl in Raleigh als auch in Rostock oberste Priorität haben. Um diese Ziele zu erreichen, kooperieren die Städte in der Region und erhalten Unterstützung für Wohnungs-, Umwelt- und Mobilitätsprojekte vom „Central Pines Regional Council“, den wir ebenfalls trafen. Diese Form der regionalen Zusammenarbeit ist uns bekannt und mit dem Planungsverband Region Rostock vergleichbar.   

Am Abend nahmen wir an einem Strategie- und Innovationsforum teil, welches von „Raleigh Sister Cities“ organisiert wurde. Carolin Hannert stellte den Smarten Gemeinschaftsgarten in Schmarl sowie viele andere Anknüpfungspunkte vor, an denen unsere beiden Städte zusammenarbeiten könnten. Der Abend endete mit einem Empfang und Netzwerken, was zum internationalen Austausch und zur Pflege unserer langjährigen Partnerschaft und Freundschaft beitrug.

Photo: Ivana Stijelja, City of Rostock (Dorothea Dix Park, NC State University)

An unserem letzten offiziellen Tag machten wir einen Rundgang durch den Dorothea-Dix-Park, wo wir die umfassende Umwandlung eines ehemaligen Krankenhausgeländes zu einer öffentlichen Grünfläche und der Entwicklung eines neuen Stadtviertels bezeugten. Obwohl unser IGA-Park in Rostock einen anderen Hintergrund hatte, fanden wir viele Ähnlichkeiten in seiner Entwicklung und zu seinem Zweck mit diesem Park.  Im Jahr 2025 wurde ein Bürgerbeteiligungsprozess zur Nachnutzung des Parks im Sinne der gemeinschaftlichen Nutzung initiiert, der letztlich zu einer Neugestaltung des Areals führen soll. So wird im Nachgang des Urban Diplomacy Projekts dem IGA-Parkmanagement die Möglichkeit geboten, mit der Leitung des Dorothea-Dix-Parks in Kontakt zu treten. 

Auf dem Weg zum Flughafen besuchten wir noch das „North Carolina Museum of Art“ und seinen modernen Park, wo wir Gelegenheit hatten, die vergangene Woche, all die Begegnungen und positiven Eindrücke, die wir mit nach Hause nahmen, zu reflektieren.

Fazit 

Der Austausch war für alle Teilnehmenden eine wertvolle Erfahrung. Unser Besuch schuf eine solide Grundlage für eine kontinuierliche Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung zwischen unseren Städten, um lokale Innovationen mit globalen Zielen in Einklang zu bringen. Neben den fachlichen Einblicken trugen auch die persönlichen Begegnungen mit unseren amerikanischen Kollegen wesentlich zur Stärkung der Städtediplomatie und der transatlantischen Zusammenarbeit bei.